Dienstag, 4. Dezember 2007

Ich will zu Technorati

Technorati Profile

Topf ist meiner!

Ich war am Wochenende auf dem Christkindelmarkt in Tostedt, wo ich mal wieder die Pfadfinder getroffen habe. Schuldbewusst brachte ich das Thema auf den Kupferkessel, der seit dem letzten Frittieren bei mir im Schuppen steht. Es ist ja so, dass die Pfadis den Topf auch nie brauchen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass der Topf jetzt bei mir zuhause ist und sie ihn sich dann mal ausleihen können, wenn sie ihn brauchen. Klasse! Ich hab natürlich gleich eine leckere Waffel gekauft, die sie dort verkauft haben, und etwas mehr gezahlt, was jetzt wohl bei Brot für die Welt landet. Apropos Brot für die Welt, machen die eigentlich auch frittierten Truthahn für die Welt?

Wie dem auch sei, es wurde nochmal kurz spannend, als sie fragten, was ich denn eigentlich genau damit mache. Ich konnte einfach nicht lügen und hab die ganze Truthahnfrittierstory gebracht. Jetzt waren sie natürlich heiss drauf, und ich fürchtete schon, dass es doch nix aus dem eigenen Topf wird. Aber wir beließen es dabei, dass ich zum 20-jährigen Jubiläum (so lange ist meine eigene Pfadfinderei also schon her... meine Güte... immerhin war ich da der erste Gruppenleiter!) mal einen Truthahn für alle frittiere. Oder so. Aber vielleicht ist das ja auch gefährlich, sind ja viele Kinder dabei und so, und ich weiss noch, wie wild ich damals war. Naja, schaun mer mal.

Eine nette Sache gibts noch: unsere Freunde, die gerade nach Schweden ausgewandert sind, werden wohl die Taufe ihres Kindes nach unserem nächsten Truthahnfrittier-Event richten, damit sie dabei sein können. Finde ich angemessen, diese Prioritätensetzung ;)

Donnerstag, 6. September 2007

Google Platz 1!

Hey cool! Wenn man nach truthahn frittieren googlet, ist dieses Blog auf Platz 1! Wieviele Wörter braucht Ihr, um bei Google ganz oben zu sein? Und: sind das Eigennamen? ;)

Wie ich meine Truthähne frittiere

Oft werde ich nach meinem "Rezept" zum Truthahnfrittieren gefragt. Nun, ein richtiges Rezept habe ich eigentlich nicht. Aber ich kann gern mal aufschreiben, wie ich es mache.

Sobald ich die Truthähne habe, messe ich das Öl ab, das ich zum Frittieren brauche. Das mache ich nicht mit Öl, sondern mit Wasser. Ich lege die Hähne in den Topf, fülle mit Wasser so weit auf, dass die Hähne bedeckt sind, nehme die Tiere dann raus und messe das Wasser ab. So viel Öl brauche ich dann. Es ist sehr wichtig, dass man nicht zuviel Öl hat, sonst läuft der Topf über, sobald man die Truthähne reingibt, und das könnte unangenehm werden.

Dann mariniere ich die Truthähne, und zwar von innen. Dafür habe ich mir von einem befreundeten Tierarzt eine Spritze besorgt, die eine sehr große Nadel hat. Ich mische mir eine würzige Marinade aus Öl und Gewürzen zusammen. Es ist wichtig, dass die Gewürze entweder nur eingelegt oder ganz furchtbar fein gemahlen werden -- sonst verstopft die Nadel. Die Marinade wird großzügig direkt in den Muskel der Truthähne gespritzt. Das mache ich 2 Tage vor dem Frittieren, damit die Marinade gut einziehen kann. Alternativ kann man auch direkt vor dem Frittieren zerlassene Butter in den Hahn injizieren, damit das Fleisch ordentlich saftig wird. Aber im Gegensatz zum Backofen wird das Fleisch in der Fritteuse eh nicht trocken, das ist ja der Sinn des Ganzen.

Am großen Tag des Fritterens dann grabe ich zunächst eine Feuerstelle aus. Dieses Jahr hat Holger das für mich gemacht -- danke nochmal, Holger! Dann macht man ein ordentliches Feuer, schön hoch, damit ordentlich Glut entsteht. Über der Glut wird dann der Topf aufgehängt, in dem das Öl schon drin ist. Ich habe einen Topf mit Kette dran für ein Dreibein, sehr praktisch.

Dann heisst es warten, bis das Fett heiß genug ist. Das kann man prüfen, indem man einen Holzlöffel in das Fett hält: steigen kleine Blasen auf, ist das Fett heiß genug. Jetzt kann man die Truthähne ins Fett geben, aber bitte vorsichtig, damit es nicht spritzt. Aufpassen, dass das Öl die Temperatur hält!

Die Truthähne müssen sowas wie drei bis vier Minuten pro Pfund im Öl bleiben. Ein bisschen kann man sich dabei auf das Gefühl verlassen, es kommt nicht auf die Sekunde an. Eine dreiviertel Stunde für einen 16-Pfünder ist auch okay. Dann nimmt man den Truthahn raus, wickelt ihn in Alufolie oder legt ihn kurz in den Ofen zum Nachgaren. Nach weiteren zehn Minuten kann man das Anschneiden zelebrieren... hmmmmm! :)

Sonntag, 2. September 2007

Strauß

Meine Frau hat letztens unseren Küchenhändler getroffen. Dem hatte ich mal vom Truthahnfrittieren erzählt und vorgeschwärmt, wie cool es denn wäre, wenn man mal ein Spanferkel frittiert. Jetzt hat er sie wieder darauf angesprochen... anscheinend ist die Geschichte nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Mal sehen, vielleicht gibt's ja nächstes Jahr was größeres... ich hätte ja auch Lust auf Vogelstrauß! Eine Google Suche nach "deep fried ostrich" hat mich allerdings nicht zu passenden Anleitungen geführt, schade.

Samstag, 4. August 2007

Die Truthahn-Connection

Ich bin Euch noch die Geschichte schuldig, wie ich zu den zwei Truthähnen gekommen bin, die wir hier wie berichtet frittiert haben. Das war nämlich gar nicht so leicht:
Zuerst schien es leicht. Wie im Jahr zuvor habe ich bei der Frau auf dem Tostedter Markt bestellt, diesmal halt zwei statt nur einem Truthahn. Sie war so nett und wollte die Tiere sogar zu uns nach hause liefern, was mir sehr entgegen kam, denn eigentlich wollte ich sie zwei bis drei Tage vor dem Fest marinieren, was schwierig ist, wenn Mittwochs geschlachtet wird und erst Freitags der Markt ist. Also freute ich mich am Donnerstag vor dem Fest auf die Truthähne. Auf dem Weg zur Arbeit aber, also Donnerstag, kurz nach acht Uhr morgens, rief die Frau vom Markt an und sagte, es gäbe keine ganzen Truthähne, fragte ob ich denn auch mit Keulen und Brüsten zufrieden wäre. Von der Pute, natürlich. Ich hab nichts gegen Brüste, wollte ja aber ganze Truthähne frittieren -- nur, wo bekommt man so kurzfristig welche her? Meine Mitreisende, die liebe Bettina, die mich morgens oft mit zur Bahn nimmt, meinte, ich sollte bei Schreiber, dem EDEKA Markt in Sprötze anrufen. Wenn einer noch Truthähne liefern könne, dann der. Im Büro angekommen also rief ich beim Schlachter von Schreiber an, der mir all seine Mühe versprach, aber kurz darauf zurückrief um Mißerfolg zu melden. Meine Kollegen im Büro halfen mir beim Googlen nach Hamburger Truthahnschlachtereien, und ich rief meine Mutter an, ob sie nicht jemanden in der Gegend kenne, der Truthähne besorgen könnte. Sie rief den halben Landkreis an, inklusive ihren Freund und Rechtsanwalt, der einige Förster kennt: kein Erfolg. Nachdem sowohl Martti als auch Holger mir den Link zu einem Hamburger Fleischgroßhändler geschickt hatten (ich nenne den Namen hier mal nicht, aus später offensichtlichen Gründen), den ich eigentlich nicht kontaktieren wollte (wer weiß, was die mir verhökern), rief ich dann doch ganz verzweifelt dort an. Ich erreichte einen Herrn Ott (Name geändert, aus selbigen Gründen wie in der Klammer zuvor). Der war erst ziemlich abweisend, wer ich denn sei, wo ich denn arbeite, und ob ich denn wüsste, dass man einen bestimmten
Bereichtigungsschein brauche, um im Fleischgroßhandel einkaufen zu können. Ich erweichte sein Herz, und er sagte, das wäre halt illegal, wenn er mir was verkaufe. Ich sagte, das sei mir egal, er dann das gleiche und wir waren uns einig (das ist der Grund). Er schickte mich in die Warteschleife, rief irgendwen an, kam zurück nur um mich wieder in die Warteschleife zu schicken, bis er mich zurückholte und jemanden anrief, ohne mich in die Warteschleife zu schicken. Sie sprachen auf russisch oder polnisch, keine Ahnung, und ich fühlte mich immer unwohler. Zu guter letzt versprach Herr Ott, dass er mich gleich zurückrufe. Verwirrt ging ich dann doch mal meiner Arbeit nach und programmierte ein wenig vor mich hin. Herr Ott rief aber schnell zurück und versprach, dass ich am folgenden Tage morgens zwei Truthähne abholen dürfe.
Großartig, nur wie krieg ich die nach Hause? Ich ging also nach oben in die IT Abteilung, fragte nach dem schon länger bestellten Laptop. Der war schon da und wartete nur darauf, für das Home-Office eingerichtet zu werden -- also konnte ich am nächsten Tag mit Mamis Auto in die Stadt, Truthähne holen, nach hause, sie marinieren und den Rest des Tages den Rechner einrichten und per Skype mit den Kollegen über ProfileCard Zugriffe diskutieren. Nochmal in die Stadt rein hätte halt zwei weitere Stunden auf der Straße / Schiene bedeutet, und das fand ich fad.
Übrigens, Herr Ott sah ganz anders aus, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich dachte, das sei in verwirrter, komischer, vielleicht etwas windiger Typ, weil er mich so komisch abwimmeln wollte. Aber weit gefehlt, er ist ein sehr ordentlicher, stattlicher Mann von vielleicht 45 Jahren, der auch in der Finanzbehörde hätte arbeiten können. Sehr seriös!
Wahnsinn. Ich glaube, ich bin in den beiden Tagen um zwei Jahre gealtert, mindestens!

Nachtrag: am Montag nach der Feier rief mich Herr Ott noch einmal an und fragte, wie denn die Truthähne geschmeckt hätten. Nun sie waren fantastisch, und ich sagte es ihm (sie schmeckten gar nicht so, als hätten sie schon Wochen in einem Bahnwaggon aus Russland geschlummert, wie ich schon fast befürchtet hatte... sondern wirklich frischer als die vom Markt!). Er meinte, ich dürfe ihn im nächsten Jahr gerne wieder anrufen, was ich sicherlich tun werde! Auf die Frage allerdings, ob er mir auch einen ganzen Vogelstrauß liefern könne, ist er nur wieder verwirrt geworden und meinte, 80kg am Stück frittieren wäre vielleicht doch noch etwas schwieriger als nur einen Truthahn von 7kg... er mag Recht haben. Aber was wäre das Leben ohne Herausforderungen?

Dienstag, 24. Juli 2007

Alton Brown Fried Turkey

Moin,
ein großartiger Beitrag in drei Teilen ist von Alton Brown auf YouTube verfügbar:



Außerdem gibt es noch ein paar weitere Beiträge. Aber alle befassen sich nur mit den in den USA erhältlichen Truthahn-Frittiersets. Also nichts für uns in Europa, die noch richtig was organisieren müssen, wenn sie zu diesem Spaß kommen wollen...

Sonntag, 22. Juli 2007

Truthahnfrittieren 2.0

Letztes Jahr wurde der meines Wissens nach erste Truthahn in Deutschland frittiert. In den USA scheint das schon länger Gang und Gäbe zu sein (googeln nach "deep fried turkey" liefert einiges an Ergebnissen), dort gibt es sogar einen Kran um den Vogel aus dem Topf zu holen, ohne in zu große Verbrennungsgefahr zu laufen. Ich habe bisher keine Referenzen gefunden, dass das in Deutschland schon mal passiert ist, deshalb beanspruche ich diesen "fp" mal für mich.

Was aber bestimmt das erste mal ist, ist das Frittieren von zwei Truthähnen gleichzeitig -- vielleicht sogar weltweit! Da ich im letzten Jahr nur einen Vogel hatte und dafür 35 Liter Öl gebraucht habe, dachte ich mir, jetzt sind halt zwei dran, ich lade mehr Leute ein, und durch die größere Verdrängung spare ich Öl. Das Ausmessen (Truthähne in den leeren Topf, Wasser rein bis beide bedeckt sind, Truthähne raus, Wasser abmessen -- auf diese Weise läuft das Fett nicht über, wenn man die Hähne reinlässt) hatte 26 Liter ergeben, und wir haben sogar einen mehr reingegeben.

Okay, man wird schräg angeguckt, wenn man erzählt, dass man ganze Truthähne frittieren will. Aber man wird belohnt! Klar, es schmeckt sehr gut. Das Fleisch ist viel saftiger, als wenn man es stundenlang im Ofen vor sich hingaren lässt. Aber noch mehr wird man durch den event belohnt. Allein das Geräusch, wenn das arme Tier ins heiße Fett gelassen wird, ist ein Erlebnis:



Und dann das ständige Gefühl, lebensbedrohliche Situationen zu meistern, zum beispiel das Wenden der Vögel (nur notwendig, wenn man zu wenig Öl hat):




Also, das alljährliche Truthahnfrittieren in Kakenstorf etabliert sich. Die Frage ist nur, ob die Zahl der Truthähne linear oder exponentiell steigt: also nächstes Jahr 3 oder 4? Der Topf ist erstmal noch groß genug!

PS: Großer Dank an die Pfadfinder des VCP Tostedt, die mir den Topf und das Dreibein zur Verfügung gestellt haben! Dank auch an die Schwimmschule Delphin, die das Zelt geliehen haben und danke an alle Gäste, ohne Euch würde ich das sicher nicht machen (was soll ich alleine auch mit zwei frittierten Truthähnen?)

PPS: Hier noch ein paar Bilder:
Truthahn 2.0